Vogelgrippe: „Erhöhtes Risiko“ ab Montag in ganz Österreich

Vogelgrippe: „Erhöhtes Risiko“ ab Montag in ganz Österreich

Nach ersten Fällen bei Wildvögeln in drei Bundesländern wird Österreich zum Risikogebiet. Die Landwirtschaftskammer warnt vor „gravierenden“ Folgen.

Vogelgrippe in Österreich: Erhöhtes Risiko und Warnungen für die Bevölkerung

Österreich wird aufgrund neuer Fälle der Vogelgrippe in mehreren Bundesländern als Risikogebiet eingestuft. Dies geschieht inmitten einer besorgniserregenden Ausbreitung der Krankheit in Deutschland, wo bereits zehntausende Hühner getötet werden mussten. Die Landwirtschaftskammer hat vor den möglichen gravierenden Folgen gewarnt.

Aktuelle Situation und Maßnahmen

Die Vogelgrippe, auch bekannt als Hochpathogene Aviäre Influenza, wurde in Kärnten, Niederösterreich und Oberösterreich bei Wildvögeln nachgewiesen. Am 3. November hat das Gesundheitsministerium eine entsprechende Bekanntmachung herausgegeben, die das Land offiziell zum Gebiet mit erhöhtem Risiko erklärt. In diesem Zusammenhang dürfen Geflügeltiere nicht mehr unter freiem Himmel gefüttert werden, um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren.

Die ersten Fälle wurden Ende September in Kärnten festgestellt, gefolgt von weiteren Nachweisen in Niederösterreich Anfang Oktober. In Oberösterreich wurden bei verendeten Schwänen die ersten positiven Tests auf die Vogelgrippe registriert. Experten warnen, dass mit der Herbstmigration von Zugvögeln weitere Ausbrüche zu erwarten sind.

Obwohl derzeit keine Stallpflicht besteht, müssen Geflügelhalter sicherstellen, dass ihre Tiere bestmöglich vor Kontakt mit Wildvögeln geschützt sind. Dies kann durch den Einsatz von Netzen und anderen Schutzmaßnahmen erfolgen. Fütterung und Tränkung der Tiere sollten im Stall oder unter einem Überstand stattfinden. Zudem ist eine sorgfältige Reinigung und Desinfektion von Transportmitteln und Gerätschaften erforderlich.

Wirtschaftliche Auswirkungen und mögliche Engpässe

Die wirtschaftlichen Folgen eines möglichen Ausbruchs in Österreich könnten erheblich sein. Manfred Söllradl, ein Unternehmer aus Oberösterreich, äußerte sich besorgt über die bevorstehenden Feiertage: „Weihnachten steht vor der Tür, und wir verpacken wöchentlich rund drei Millionen Eier für unsere Kunden.“ Sollte die Krankheit auch in Österreich ausbrechen, könnten die Preise für Eier und Geflügel steigen und das Angebot könnte knapp werden.

In Deutschland sind bisher keine unmittelbaren Preissprünge bei Eiern und Hühnerfleisch zu verzeichnen, jedoch könnte sich dies schnell ändern, wenn die Seuche zentrale Produktionsgebiete trifft. Experten prognostizieren mittelfristig steigende Preise für Geflügel und Eier, insbesondere wenn weitere Bestände gekeult werden müssen.

Sicherheitsvorkehrungen für die Bevölkerung

Obwohl die Vogelgrippe für Menschen weitgehend ungefährlich ist und eine Übertragung als unwahrscheinlich gilt, raten Experten der Bevölkerung zu bestimmten Vorsichtsmaßnahmen. Es sollte vermieden werden, tote Vögel zu berühren, und in Zweifelsfällen kann das Veterinäramt oder eine Tierschutzorganisation kontaktiert werden. Zudem ist es ratsam, keine Vögel in Parks zu füttern, um Ansammlungen zu vermeiden, die die Übertragung der Krankheit erleichtern könnten.

Nach Spaziergängen an Gewässern sollten die Schuhe gründlich gereinigt werden, um eine mögliche Verbreitung des Virus zu verhindern. Die Landwirtschaftskammer empfiehlt Geflügelbauern, die Fütterung und Tränkung im Außenbereich nach Möglichkeit zu vermeiden und den Kontakt zwischen Hühnern und Wildvögeln zu minimieren. Vor dem Betreten von Ställen sollten die Hände gewaschen und die Schuhe gewechselt werden.

Die Situation bleibt angespannt, und es ist wichtig, die Entwicklungen genau zu beobachten, um rechtzeitig auf mögliche Veränderungen reagieren zu können. Die Bevölkerung wird aufgefordert, wachsam zu sein und die empfohlenen Sicherheitsmaßnahmen zu befolgen.

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