Der Hurrikan „Melissa“ hat Kuba erreicht, trotz Abschwächung auf Kategorie drei.
Hurrikan „Melissa“ erreicht Kuba
Der Hurrikan „Melissa“ hat den Inselstaat Kuba erreicht und dabei Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Kilometern pro Stunde verursacht. Obwohl sich der Sturm zu einem Hurrikan der Kategorie drei abgeschwächt hat, war die Bedrohung für die Bevölkerung weiterhin erheblich. Die kubanischen Behörden haben berichtet, dass rund 735.000 Menschen in Sicherheit gebracht wurden, insbesondere in den Provinzen Santiago de Cuba, Holguin und Guantanamo. In Kuba leben etwa zehn Millionen Menschen, und es wurde vor lebensbedrohlichen Sturzfluten und Erdrutschen gewarnt.

Schäden und Evakuierungen in Kuba
In der Stadt El Cobre in Santiago de Cuba trat ein Fluss über die Ufer, und es kam zu einem Erdrutsch. Der Zivilschutz ist dabei, mehrere Menschen zu befreien, die in gefährdeten Gebieten festsitzen. Vor der Ankunft des Hurrikans hatten viele Bewohner Vorräte an Lebensmitteln, Kerzen und Batterien angelegt. Staatschef Miguel Diaz-Canel äußerte sich besorgt und erklärte, dass die Nacht für Kuba sehr herausfordernd werden würde, aber dass eine Erholung möglich sei.
Die ersten Berichte aus den besonders betroffenen Regionen zeigen besorgniserregende Szenen: Menschen stehen in ihren Häusern bis zu den Knien im Wasser, während Hilferufe zu hören sind und Straßen sich in reißende Flüsse verwandelt haben.
Katastrophenlage in Jamaika
Der Hurrikan hatte zuvor Jamaika erreicht, wo er als Katastrophengebiet erklärt wurde. Mit Windgeschwindigkeiten von fast 300 Kilometern pro Stunde brachte „Melissa“ schwere Regenfälle und Sturmfluten mit sich. Weite Teile der Insel waren zeitweise ohne Strom, und die Kommunikationsnetze waren stark gestört. Die Schäden an Häusern und Infrastruktur sind erheblich, wobei Berichte über umgestürzte Bäume und blockierte Straßen vorliegen. Ministerpräsident Andrew Holness äußerte, dass es aufgrund der extremen Bedingungen möglicherweise zu Todesfällen gekommen ist.
Rund 15.000 Menschen suchten in Notunterkünften Schutz, während etwa 25.000 Touristen auf der Insel verweilten. Erste Informationen über mögliche Opfer sind noch unklar, jedoch wird mit einer hohen Anzahl an Betroffenen gerechnet.
Vorsichtsmaßnahmen und Hilfsaktionen
In den betroffenen Regionen wurde vor Krokodilen gewarnt, die durch Überschwemmungen in menschliche Siedlungen vordringen könnten. Daher wird geraten, gefährdete Gebiete zu meiden und Kinder sowie Haustiere von Gewässern fernzuhalten. Die Streitkräfte Jamaikas haben auch Reservisten mobilisiert, um bei den Rettungsaktionen zu unterstützen.
Die Vereinten Nationen koordinieren Hilfslieferungen, während die Flughäfen vorübergehend geschlossen bleiben. Ein Lufttransport von Hilfsgütern wird geplant, sobald die Wetterbedingungen es zulassen. Ministerpräsident Holness ermutigte die Bevölkerung, optimistisch zu bleiben und versprach, dass das Land nach den verheerenden Schäden wiederaufgebaut wird.
In der Zwischenzeit wird auch den Bahamas eine Hurrikanwarnung ausgestellt, da „Melissa“ dortfür heftige Regenfälle und Sturzfluten mit sich bringen könnte. Die Regierung hat bereits Evakuierungen für betroffene Gebiete angeordnet.
„Melissa“ gilt als der stärkste Tropensturm des Jahres 2025. Die Hurrikansaison im Atlantik dauert bis Ende November und bringt oft extreme Wetterbedingungen mit sich, die für die betroffenen Regionen eine erhebliche Bedrohung darstellen.
