Weltspartag: Momentum Institut: Banken bieten ihren Kunden zu niedrige Sparzinsen an

Weltspartag: Momentum Institut: Banken bieten ihren Kunden zu niedrige Sparzinsen an

Laut Momentum Institut erhalten Sparer in Österreich zu niedrige Zinsen, während Banken hohe Zinserträge bei der EZB erzielen.

Ungleichheit bei Sparzinsen in Österreich: Banken profitieren übermäßig

In Österreich erhalten Sparer von Banken unzureichende Zinsen auf ihre Einlagen, während die Banken selbst von höheren Zinsen profitieren, die sie von der Europäischen Zentralbank (EZB) erhalten. Diese Situation wird als Ungleichgewicht wahrgenommen, das vom Momentum Institut kritisiert wird.

Die aktuelle Zinslage für Sparer

Das Momentum Institut hat anlässlich des Weltspartags darauf hingewiesen, dass die Zinsen, die Banken ihren Kunden für Einlagen zahlen, im Vergleich zu den Zinsen, die sie von der EZB erhalten, stark unterdurchschnittlich sind. Der Einlagenzinssatz für Banken bei der EZB ist von Juli 2022 bis Mai 2024 von 0 auf 4 Prozent gestiegen. Im Gegensatz dazu haben die heimischen Banken die Zinsen für private Sparer im gleichen Zeitraum lediglich auf 1,06 Prozent angehoben. Dies führt zu einer Zinsdifferenz von 2,94 Prozentpunkten.

Im August 2025 erhielten die Geschäftsbanken von der EZB noch 2 Prozent, während die Haushalte im Durchschnitt nur 0,48 Prozent von ihrer Bank bekamen. Diese Diskrepanz von 1,52 Prozentpunkten zeigt, dass die Banken in doppelter Hinsicht profitieren – sowohl von den hohen Zinsen für ihre Einlagen bei der EZB als auch von den niedrigen Zinsen, die sie ihren eigenen Kunden zahlen.

Finanzielle Auswirkungen auf die Sparer

Die ungleiche Verteilung der Zinserträge hat für die Sparer in Österreich erhebliche finanzielle Auswirkungen. Während die Zinserträge der Banken in den letzten zwei Jahren erheblich gestiegen sind, bleiben die Vorteile für die Sparer begrenzt. Das Momentum Institut berichtet, dass die Banken in diesem Zeitraum einen zusätzlichen Gewinn von 8,1 Milliarden Euro erzielt haben, was die Schieflage weiter verdeutlicht.

Die Situation ist besonders besorgniserregend, da die Zinsen, die Sparer erhalten, nicht nur im Vergleich zu den Zinserträgen der Banken niedrig sind, sondern auch hinter den Inflationsraten zurückbleiben. Dies führt dazu, dass die Kaufkraft der Ersparnisse der Haushalte kontinuierlich abnimmt.

Fazit und Ausblick

Die aktuellen Zinsbedingungen in Österreich werfen Fragen zur Fairness und Transparenz im Bankensektor auf. Es ist entscheidend, dass sowohl die Öffentlichkeit als auch die politischen Entscheidungsträger auf diese Ungleichheiten aufmerksam gemacht werden. Die Sparer verdienen angemessene Zinsen auf ihre Einlagen, die den aktuellen Marktbedingungen entsprechen.

In Anbetracht der hohen Inflation und der steigenden Lebenshaltungskosten ist es unerlässlich, dass Banken ihre Zinsangebote überdenken und anpassen, um den Bedürfnissen der Sparer gerecht zu werden. Nur so kann ein Gleichgewicht zwischen den Interessen der Banken und der Sparer hergestellt werden.

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