40.000 geschenkte Stunden widmen Kärntens ehrenamtliche Hospizbegleiter und -begleiterinnen in einem Jahr anderen Menschen. Caritas, Diakonie und Rotes Kreuz bilden Freiwillige aus, die bereit sind, eine oder mehrere Menschen eine Zeitlang zu begleiten.
Ehrenamtliche Hospizbegleiter in Kärnten: 40.000 Stunden der Zuwendung
In Kärnten widmen ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und -begleiter jährlich 40.000 Stunden ihrer Zeit, um anderen Menschen in schwierigen Lebensphasen beizustehen. Organisationen wie Caritas, Diakonie und das Rote Kreuz bilden Freiwillige aus, die bereit sind, Menschen in ihrer letzten Lebenszeit zu begleiten.
Vielfältige Unterstützung in der Hospizarbeit
Die Hospizarbeit hat viele Facetten. Sie beginnt oft mit alltäglicher Begleitung und kann bis zur Unterstützung in der letzten Lebensphase reichen. Eine Patientin, die früher gerne mit ihrer Begleiterin einkaufen oder spazieren ging, befindet sich nun im Krankenhaus und kommuniziert nur noch durch Blicke oder Händedrücke.
Die ehrenamtliche Hospizbegleiterin Iris Koller beschreibt die Beziehung zu den Patienten als eine „Freundschaft auf Zeit“. Sie betont: „Je länger diese Zeit ist, desto mehr kann man davon nutzen und desto mehr bekommt man auch zurück. Ich gebe von mir etwas und ich bekomme viel mehr zurück.“
Koller, die berufstätig ist, nutzt ihre Freizeit, um anderen Menschen zu helfen. Sie erklärt, dass der Tod in ihrer Familie immer präsent war: „Der Tod war allgegenwärtig, es trifft jeden. Es ist auch daheim gestorben worden, es sind die Leute noch daheim aufgebahrt worden.“
Ein prägendes Erlebnis für Koller war die offene Diskussion über den Tod mit ihrer Großmutter. Diese hatte ihr einst gesagt, welches Gewand sie tragen möchte, wenn es soweit ist. Solch ein offener Umgang erleichtert den Abschied und den Umgang mit Trauer.
Die Suche nach weiteren Hospizbegleitern
In Kärnten engagieren sich über 340 Personen ehrenamtlich als Hospizbegleiter. Trotz dieser Anzahl ist der Bedarf weiterhin hoch, wie die Caritas-Koordinatorin Heidi Stockenbojer erklärt: „Wir sind immer auf der Suche nach ehrenamtlichen Hospizbegleitern, da dies ein sehr wichtiger Bereich ist. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird die Bevölkerung zunehmend älter.“
Die Überalterung der Gesellschaft führt zu einem steigenden Bedarf an Hospizbegleitern. Koller betont: „Wir wollen genügend Ehrenamtliche finden, damit wir für die einsamen und kranken Menschen, die sich dem Ende ihres Lebens nähern, jemanden haben, der ihnen zuhört und da ist.“
Empathie und menschliche Würde in der Hospizarbeit
Oft sind es persönliche Erfahrungen oder Schicksalsschläge, die Menschen zur Hospizarbeit führen. Experten raten jedoch dazu, sich nach einem Trauerfall zunächst Zeit zu nehmen, bevor man anderen hilft. Mit ausreichend Abstand kann Empathie für die Patienten aufgebracht werden.
Koller erklärt: „Mit jemandem, der einem nicht so vertraut ist, redet man eher darüber, wenn es ums Sterben geht. Nahen Angehörigen das zu erklären, bringt sie noch näher an das Geschehen und zu Tränen.“ Es ist wichtig, über das Unausweichliche zu sprechen, auch wenn es schmerzhaft ist.
Die ehrenamtliche Hospizarbeit ist eine wertvolle Unterstützung für viele Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Durch die Zuwendung und den Respekt, den die Hospizbegleiter bieten, wird nicht nur die Lebensqualität der Patienten verbessert, sondern auch ihre menschliche Würde gewahrt.„`

