Hannes Aigelsreiter

ORF-Sportchef nach Machtkampf mit Pariasek vor dem Aus

Der ORF-Sportchef Hannes Aigelsreiter steht offenbar direkt vor dem Aus. Generaldirektor Roland Weißmann spricht von „Vertrauensverlust“.

ORF-Sportchef vor dem Aus: Machtkampf und Vertrauensverlust

Der österreichische Rundfunk (ORF) steht vor einer bedeutenden Veränderung in der Sportredaktion. Hannes Aigelsreiter, der Sportchef des ORF, sieht sich offenbar unmittelbar vor dem Ende seiner Amtszeit. Der Generaldirektor des ORF, Roland Weißmann, hat in diesem Zusammenhang von einem „Vertrauensverlust“ gesprochen, was die Situation zusätzlich verschärft.

Machtkampf im ORF-Sport

In den letzten Monaten sorgte Aigelsreiter für Schlagzeilen, insbesondere durch einen offenen Machtkampf mit dem Sport-Moderator Rainer Pariasek. Berichten zufolge hat Aigelsreiter nicht nur im internen Umfeld anecken müssen, sondern auch in der Kommunikation mit seinen Vorgesetzten. Laut Informationen der „Krone“ könnte Aigelsreiters Absetzung bald Realität werden.

Ein zentraler Punkt in diesem Konflikt scheint die Budgetplanung für das kommende Sportjahr zu sein, in dem bedeutende Ereignisse wie die Winter-Olympiade und die Fußball-Weltmeisterschaft stattfinden. Aigelsreiter hat seiner Programmdirektorin, Stefanie Groiss-Horowitz, anscheinend kein Budget vorgelegt, was die Spannungen weiter verstärkt hat. Vermittlungsversuche, um die Situation zu klären, wurden von Aigelsreiter abgelehnt.

In einem Interview mit der „Tiroler Tageszeitung“, das nicht genehmigt war, äußerte sich Aigelsreiter über die Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit: „Fakt ist, dass es in der Vergangenheit nicht immer reibungsfrei in der Zusammenarbeit und der Kommunikation gelaufen ist, aber ich habe dabei immer versucht, sachlich und konstruktiv zu sein.“ Er betonte zudem, dass er sich den Luxus einer eigenen Meinung leiste.

Öffentliche Spannungen und interne Konflikte

Die Situation eskalierte weiter, als ein internes Online-Meeting geleakt wurde. In diesem Gespräch war Pariasek zu hören, der Aigelsreiter als „Schwafler“ bezeichnete. Diese öffentliche Auseinandersetzung hat die Spannungen zwischen den beiden weiter angeheizt und die Aufmerksamkeit auf die internen Strukturen des ORF gelenkt.

In der jüngeren Vergangenheit hat Pariasek, der als eine wichtige Marke im ORF-Sport gilt, seine Rolle zurückgefahren, um jüngeren Kollegen mehr Raum zu geben. So übernahmen beispielsweise Lukas Schweighofer und Karina Toth die Moderation der Sporthilfe-Gala, während Pariasek nicht mehr in der ersten Reihe stand. Aigelsreiter äußerte dazu: „Rainer ist eine wichtige Marke im ORF-Sport und ich habe großen Respekt vor seinen Leistungen.“ Er wies jedoch darauf hin, dass auch andere Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit erhalten sollten, bei großen sportlichen Ereignissen im Vordergrund zu stehen.

Ausblick auf die Zukunft

Die Situation im ORF-Sport könnte sich in naher Zukunft noch weiter zuspitzen. In einem halben Jahr steht die Neuwahl des Generaldirektors an, und Aigelsreiter hat bereits signalisiert, dass er sich eine Bewerbung vorstellen kann. Dies könnte die Dynamik innerhalb der Sportredaktion zusätzlich beeinflussen und die bestehenden Konflikte weiter verstärken.

Die Entwicklungen rund um Aigelsreiter und Pariasek zeigen, wie komplex und herausfordernd die interne Politik in großen Medienhäusern sein kann. Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die Situation weiter entfaltet und welche Auswirkungen sie auf die Sportberichterstattung im ORF haben wird.

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